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Die letzten Monate haben mich schon angegriffen. Ständig erkältet, oft matt am Morgen, ohne richtig hochzukommen. Ich fühlte mich überfordert, ertappte mich oft dabei, dass ich einfach nur Ruhe suchte. Doch ich wusste nicht wo ich sie finden konnte, damit sie guttun und auch wirken kann. Zu der Zeit, als ich 20 Jahre alt war, hätte man unter Kumpels gesagt: „Du bist am Arsch“. Vier Tage Resturlaub gab es noch für das Jahr 2018 und ich suchte ein kleines Hotel, überschaubar und ruhig. Mit Frühstück und einem Lokal wo man auch abends mal was essen oder trinken konnte.
Mit dem Hotel Weinberg in Güstrow an der Mecklenburgischen Seenplatte hatte ich bald etwas gefunden und buchte umgehend. Das Hotel Weinberg in Güstrow ist ein kleines, familiär geführtes Haus in einem Wohngebiet, etwas außerhalb der Innenstadt von Güstrow. Das Zimmer entpuppte sich als Doppelzimmer zur Alleinnutzung, war ruhig und sauber nach einem normalen Standard. WLAN und SAT-TV. Am ersten Abend nahm ich das Abendessen im Hotel ein, ich wurde sehr zuvorkommend bedient, Empfehlung wurde ausgesprochen und im Restaurant brannte ein kleiner Kamin, sehr gemütlich. Auch das Knusperschnitzel mit Pommes Frites und Salat war gut und für mich reichlich.
Nach einer angenehm ruhigen Nacht gab es am anderen Morgen Frühstücksbuffet, wieder brannte der kleine Kamin. Sicherlich habe ich schon üppigere Buffets gesehen, aber es war genug da, Eier wurden auf Wunsch frisch zubereitet. Nach einem schönen, gemütlichen Frühstück machte ich mich auf den Weg an die Seen. Waren an der Müritz war mein Ziel, es lag etwa 60 km von meinem Hotel über Landstraße. Der Ort Waren liegt auf einem kleinen Hügel oberhalb des Sees mit einem schönen kleinen Hafen, mit Lokalen und einer Minipromenade. Da es Dezember war, war es eher kalt und trübe, aber die Vorstellung im Frühling der Sommer dort zu flanieren und in den Cafés und Restaurants zu sitzen, war schon gegenwärtig. Ich drehte zunächst eine Runde am Hafen entlang um von dort in die verkehrsberuhigte Geschäftsstraße zu laufen. In den Städtchen in Mecklenburg findet man anscheinende noch oft diese Straßen mit Kopfsteinpflaster. Rein optisch sieht das sehr gut aus, es ist sowieso nur Liefer- und Anwohner verkehr erlaubt, doch zum Laufen muss man schon das auch gewohnt sein.
Der Mix an Händlern in Waren ist für eine kleine Stadt sehr schön. Es gab auch einen kleinen Platz auf dem ein paar Weihnachtsmarkt Buden aufgebaut waren, die übliche Glühweinecke und ein Kinderkarussell. Sehr gemütlich die kleine Stadt am See, mir hat es sehr gut gefallen und mir hat es sehr gut getan. Nach einem Kaffee war so langsam die Grenze meines Parkscheins erreicht und so machte ich mich wieder auf den Weg zum Parkplatz. Ich wollte mir noch einmal ein paar andere Örtchen am See ansehen und machte mich auf den Weg. Rechlin, Malchow und Alt-Schwerin waren meine Ziele, doch keines der Örtchen gefiel mir so gut wie es Waren getan hatte. Am ehesten gefiel mir noch Alt-Schwerin, da es aber schon recht spät war, schaute ich nur kurz rein und fuhr dann langsam zurück Richtung Güstrow. Da das Restaurant im Hotel am Abend eine geschlossene Gesellschaft hatte, ging ich noch einmal Richtung Güstrow. Leider hatten so einige Lokale an diesem Abend geschlossene Gesellschaft so dass ich erst mal auf dem Weihnachtsmarkt landete. Nun gut, Glühwein an einer der ca. zehn Buden, kalter Abend, die Stimmung war okay. Doch so langsam machte sich auch Hunger breit und ich landete in den Barlach Stuben. Mein Essen war gut, das Bier auch und die Bedienung sehr freundlich und zuvorkommend. Mit einem Buch und etwas TV ging der Abend müde und zufrieden zu Ende.
Der nächste Morgen begann wieder mit dem Frühstücksbuffet am Kamin. Leider spielte das Wetter auch an diesem Tag nicht unbedingt mit, doch egal, ich musste an die Luft. Schwerin und Wismar standen auf meinem Programm, zunächst sollte es Schwerin sein, was ca. 64 km entfernt lag. Zwischen Schweriner Schloss und der Innenstadt gibt es einen großen Parkplatz. (Gebührenpflichtig, aber human) Von hier kann man wunderbar durch die kleinen Gassen bummeln und an den Geschäften und auf dem Weihnachtsmarkt gucken. Die Innenstadt von Schwerin ist natürlich deutlich größer als Güstrow oder Waren, und sie war sehr voll mit Holzbuden. Doch es ging alles sehr gemächlich ab und so landete ich an der Eisbahn und dachte: „guck mal, dein Hobby gibt es hier auch“. Doch es war natürlich nur eine kleine Eisbahn, die gerade einmal für die täglichen Publikumsläufe auf Schlittschuhen reichte. Nach dem obligatorischen Kaffee in einem Einkaufszentrum machte ich mich langsam wieder auf den Weg zum Auto, schließlich hatte ich ja noch eine andere Stadt vor der Brust.
Wismar liegt direkt an der Ostsee, mit einem kleinen Hafen und dort fand ich auch einen schönen Parkplatz. Durch die kleinen Gassen ging es Richtung Innenstadt, die doch kleiner ist als das Zentrum von Schwerin. Jedoch ist Wismar mindestens genauso schön anzusehen wie Schwerin. Nach einem Bummel durch die Gassen landete ich auch hier auf dem Weihnachtsmarkt. Wie alle anderen Weihnachtsmärkte, die ich kennenlernen durfte war auch der in Wismar klein, aber gar nicht so schlecht. Als ich zum Parkplatz zurückkam, stellte sich heraus, dass es genau einen Parkautomaten für alle gab und es hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Was blieb mir übrig? Auch an diesem Abend machte ich mich wieder in die Barlach Stuben auf, es hatte mir dort gefallen und der Fisch war auch sehr gut. Mit einem Glas Wein und einem Buch klang der Abend im Hotelzimmer aus.
Frühstück am Kamin, man kann sich daran gewöhnen. Vor allem wenn es draußen stürmt und regnet und drinnen lecker Kaffee und Frühstück steht. Nur die arme Katze tat mir etwas leid, die vor der Tür zum Garten saß und darauf wartete hereingelassen zu werden. Die Hotelbesitzer blieben hart. An meinem letzten Tag stand die Küste auf dem Programm und das Programm sollte am Abend seinen Abschluss finden mit dem Meisterschaftsspiel meiner Moskitos in Rostock. Bad Doberan und Kühlungsborn waren die ersten beiden Ziele, die ich am Morgen anfuhr. Bad Doberan erhielt da wenig Aufmerksamkeit, es ging fast direkt weiter nach Kühlungsborn auf die Strandpromenade, wo ich bei steifer Brise und leichten Nieselregen einen schönen Spaziergang machte. Der Kaffee nach dem Spaziergang durfte natürlich nicht fehlen. Kühlungsborn ist ein richtiges Seebad mit einer Strandpromenade und schicken Hotels, einer kleinen Einkaufsmeile, aber sicher auch preislich etwas höher angesiedelt.
Nach dem Kühlungsborner Kaffee führte mich mein Weg nach Warnemünde, „der Badewanne von Rostock“. Vor einigen Jahren war ich schon einmal in Rostock, mit meinem Freund „Patti“ zum Spiel der Moskitos in Rostock. Auch damals waren wir in Warnemünde und erlebten am Strand ein Schauspiel, den ganzen Weg Regen und wir kamen an den Strand und die Sonne kam hervor. So mussten erst Mal Bilder gemacht werden und verschickt werden, schließlich war diese Erinnerung für uns beide wichtig. Der kleine Ort Warnemünde putzte sich gerade heraus um für die Sommersaison gerüstet zu sein. Man musste also durch einige Baustellen laufen um Richtung Hafen zu gelangen, doch hier fand ich ein gemütliches kleines Lokal wo der Fisch sehr gut schmeckte. So gestärkt machte ich mich auf den Weg zur Eishalle in der Schillingallee. Die Jäschkes und Susan Ackermann wurden begrüßt und auch das Spiel war ganz ordentlich. Meine Moskitos nahmen drei Punkte mit in den Westen und ich fuhr zurück zum Hotel.
Der letzte Morgen begann natürlich wieder mit Frühstück am Kamin, doch es war Samstag und das Hotel war deutlich voller als an den Tagen zuvor. Das sollte mir aber egal sein, ich war sowieso auf dem Sprung ins Auto, denn der Heimweg rief. Nach gut sechs Stunden, einem Burgerstop im Emsland, war ich wieder daheim. Mir persönlich hat die Gegend sehr gut gefallen, auch das Hotel Weinberg fand ich sehr schön. Ruhig gelegen, aber doch sehr zentral. Man kann dort in Ostseenähe sicherlich noch sehr viel unternehmen und sehen, dafür waren meine paar Tage jedoch zu kurz. Mir persönlich haben sie aber gutgetan, auch wenn ich total erkältet wieder zurückgekommen bin habe ich zumindest ein wenig den Kopf frei bekommen. Ich konnte in Ruhe über verschiedene Dinge nachdenken, oder einfach nur die Seele baumeln lassen. In meiner derzeitigen Verfassung genau das Richtige, auch wenn es kurz und doch ein wenig weit weg war.
Fotos und Text: ©UVO
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Nach der Saison brauchte ich mal wieder ein paar Tage Salzwasser, Landluft, schöne Stunden mit Freunden, also Tage in der zweiten Heimat Ostfriesland. Bei schwülen 27 Grad ging es dann im entsprechenden Urlaubsoutfit los, nur um beim obligatorischen Willkommens Fischbrötchen und Bier bereits eine leichte Jacke überzuziehen. Gegen Abend musste dann die kurze Hosenvariante schon der langen weichen und später musste auch noch eine Jacke übergezogen werden. Doch das Wetter hatte auch gehört, dass ich Urlaubsreif war, ab dem nächsten morgen lugte die Sonne immer öfter zwischen den Wolken durch und es entwickelte sich ein prächtiger Tag. Das Radfahren an der Küste ist ein besonderer Genuss und da der Träger auf der Anhängerkupplung praktisch kaum zu merken war, ging das Rad immer mit. Pilsum, Greetsiel, Dornumersiel, Neßmersiel, es gibt schlechtere Örtlichkeiten. Zwischendurch gab es dann die Gelegenheit eine der sieben ostfriesischen Inseln kennenzulernen, die ich bisher noch nicht kannte, Wangerroge.
Am Morgen des 01. Juni machten wir uns ganz früh auf den Weg um die erste Fähre um 7:30 Uhr zu bekommen. Noch leicht träge hockten wir in der Kabine der Fähre, schlürften einen passablen Kaffee und warteten auf die Ankunft in dem kleinen Hafen der Insel. Da der Hafen sehr weit außerhalb der Ortschaft liegt, fährt man auch auf Wangerooge mit einer kleinen Inselbahn bis in den Ort zum Bahnhof. Der komplett autofreie Ort lädt zum Bummeln ein, die Fußgängerzone beginnt direkt kurz nach dem Bahnhof. Ich wollte mir jedoch auch die äußeren Bereiche der Insel ansehen, so lieh ich mir direkt hinter dem Bahnhof ein Fahrrad und machte mich erst mal auf zum nächsten Bäcker. Noch zusammen mit meinem Freund Dirk, der zum arbeiten auf die Insel gekommen war, machten wir erst mal ein schönes Frühstück bevor es für mich, frisch gestärkt an die Erkundung der fremden Insel ging. Zunächst machten wir uns noch gemeinsam auf den Weg durch die Fußgängerzone hinauf zum Strand. Angekommen am Café Pudding, einem der zentralen Punkte auf Wangerooge. Das Café Pudding liegt direkt an der Strandpromenade und am Ende der Fusgängerzone, von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf Strand, Nordsee und die vielen Schiffe, die weiter draußen auf der offen See vorbeifahren.
Mein Weg führte mich zunächst nach Westen, schnell war der Ort hinter mir und eine schmale Straße führte zum Westteil der Insel. Viel Wiese, kleine Priele und die auf den ostfriesischen Inseln unvermeidlichen Sanddornbüsche säumten meinen Weg bis zum alten Leuchtturm und zur Jugendherberge. In wenigen Gebäuden ist hier ganz viel Jugend untergebracht, denn die paar Gebäude, die im westlichen Teil der Insel zu finden sind beherbergen Schulklassen und Sportvereine. Nachdem ich mich etwas umgesehen und ein paar Bilder gemacht hatte, ging es ganz langsam wieder Richtung Inselmitte. Nicht ohne unterwegs ein wenig die Natur und Idylle in den Marschwiesen zu genießen.
Der eigentliche Ort liegt ziemlich in der Mitte der länglichen Insel, so machte ich mich nach einer kurzen Rast an der Strandpromenade auf den Weg in den östlichen Teil von Wangerooge. Der kleine Inselflugplatz, ein Golfplatz und viel Strand und Dünen lagen vor mir. Zunächst führte mich mein Weg durch eine kleine Siedlung mit schmucken Häusern, fast alle mit Ferienwohnungen und Zimmern. Nachdem das bebaute Gebiet dann endete begannen die ersten Wiesen des Flughafens, gefolgt vom gepflegten Grün des Golfplatzes. Doch bald war ich auch am Golfplatz vorbei und weiter ging nur noch ein Schotterweg, der irgendwo in die Dünen führte. Mit dem Rad sparte ich mir das, setzte mich auf eine Bank und ließ die Seele baumeln. So langsam war es Nachmittag geworden, mein Freund Dirk hatte sich gemeldet und wir wollten uns auf einen Snack treffen, so radelte ich langsam wieder zurück zur Inselmitte wo wir uns am Café Pudding trafen. Der kleine Pizza-Imbiss hatte unser Vertrauen gewonnen, es war auch soweit in Ordnung, bis auf den Angriff der Elster. Mein letztes Stück Pizza schnappte sich im Tiefflug von hinten eine Elster.
Dirk hatte nicht mehr so viel zu tun und wir verabredeten uns für die Rückfahrt. Ich inspizierte noch einmal ausgiebig den Strand, das kleine Örtchen, Fahrrad schon mal abgeben und dann gab es beim Bäcker am Bahnhof noch einen Kaffee. Alles in allem ist Wangerooge nicht viel anders als andere ostfriesische Inseln und nachdem ich nun den ganzen Tag die Insel abgegrast hatte war es an der Zeit wieder aufs Festland zu fahren. Das Wetter war mittlerweile sonnig und warm so, dass wir uns einen schönen Platz an Deck der Fähre suchten um noch einmal die Sonne zu genießen. Schön diese Insel auch gesehen und erlebt zu haben, für mich persönlich würde ich sie als Urlaubsziel, nimmt die anderen ostfriesischen Inseln, nicht an Position Eins setzen. Obwohl es sehr schön war.
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Mit dem ICE nach Leipzig, zwei Personen für 95 Euro in fünf Stunden, das kriegt man doch mit dem Auto nicht hin. Ein Problem hatte der Super Spar Preis der deutschen Bahn allerdings, umsteigen in Hannover mit acht Minuten Aufenthalt. Aaach, ist am gleichen Bahnsteig, das passt schon. Also morgens um 4:00 Uhr aus den Federn, ab in den Bus und nach Essen Hauptbahnhof, um 6:23 Uhr sollte der ICE rollen, und das tat er dann auch. Die SMS mit der Mail vom Verspätungsradar machte mich dann doch etwas stutzig, denn wir fuhren doch pünktlich in Bochum und Dortmund wieder ab. Niemand hatte Hamm auf der Rechnung gehabt, denn hier wurde eine zweite Einheit an den Zug gekoppelt, und dieser kam aus Köln und hatte 10 Minuten Verspätung, damit war das Umsteigen in acht Minuten „beim Teufel“. Also was tun, Schaffner ansprechen und fragen und der gute Mann bescheinigte uns dass für uns damit die Zugbindung aufgehoben sei und wir in den Hannover auch den nächsten Zug nach Leipzig nehmen konnten, eine Stunde später. Also in Hannovers Bahnhof noch ein wenig frühstücken, schließlich war es grad kurz vor Neun. So gestärkt ab in den IC und um halb Eins in Leipzigs Hauptbahnhof wieder raus. Unsere Wohnung, die wir gemietet hatten, lag unweit vom Hauptbahnhof, also erst mal hin und die Sachen abgestellt. Dann ging es in die Stadt, sehr schön renoviert mit vielen Bauwerken und vielen alten Innenhöfen mit kleinen Geschäften und Restaurants. Leider wollte Petrus dann nicht so wie wir und wir setzten uns erst mal in die erste Etage des altehrwürdigen Café Riquet. Bei Kaffee und Kuchen verlor der Schauer seine Schrecken und bald konnte man sich wieder auf die Straße trauen. Vorbei am Rathaus, durch die Nikolaikirche, Uni und MDR Hochhaus zum Gewandhaus und wieder zurück, immer mal einen Blick in die zahlreichen Hinterhöfe werfend ging es zu einem kleinem Einkauf und zu einen ersten Gläschen Wein. So wieder fit vom langen Marsch durch die Innenstadt machten wir uns auf den Weg in unsere Wohnung, ein wenig häuslich einrichten und dann nochmal los zum Abendessen. „Gehen Sie ins Paulaner, da ist es gut“, sagte der Mann am Empfang unserer Apartmentanlage. In Leipzig in ein bayrisches Lokal? Aber es war gut, ganz gemütlich und wir genossen auch noch den kleinen Fußmarsch durch die sonnige Altstadt zurück zur Wohnung wo es dann früh ins Bett ging, denn es war schließlich ein langer Tag.
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Nachdem ich mich nicht entscheiden konnte wohin ich in Bayern fahren wollte wurde es am Ende die Schwäbische Alb. Noch nie war ich wirklich in diesem Landstrich und so packte ich mein Fahrrad, die Wanderschuhe und zog am 10. Mai los nach Burladingen, wo ich eine kleine Ferienwohnung gemietet hatte. Die Fahrt verlief sehr gut und die Wohnung war sehr schön, hatte sogar einen Kaminofen. Kurz aklimatisiert, die Sachen verstaut und dann etwas essen, leider hatte das Lokal was ich mir ausgesucht hatte Ruhetag, italienisch wollte ich nicht, also noch mal ins Auto und in den Nachbarort. Hier wurde ich fündig, verbrachte noch ein bisschen Zeit mit meinem Job als Pressesprecher und dann ging`s auch bald ins Bett.
Tag 1 auf der Alb begann mit einem kleinen Frühstück beim Back-Café bevor es zu einem kurzen Einkauf ging. Das Wetter spielte mit, also die Wanderschuhe an die Füße und ab in den Nachbarort. Zunächst habe ich noch ein wenig Burladingen erkundet, dann ging es entlang des Baches weiter nach Gauselfingen. Der Ort ist leider nicht sehr groß und hat wenig Infrastruktur, so dass man Durst und mein Hunger ungestillt blieb. Zumindest hatte ich Wasser dabei und machte mich nach einer kurzen Rast auf den Weg zurück. Am Ende standen knappe 16 km auf dem Zähler meines iPhone und meine Füße brannten nach der langen Zeit ohne Wanderungen entsprechend. Noch schnell etwas essen gehen und damit war der erste Tag auch schon vorüber.
Tag 2 und tiefhängende Wolken über der Alb, erst mal einen Kaffee beim Bäcker des Vertrauens und dann ab nach Tübingen. Sehr quirlige, aber sehr schöne Stadt. Der mittelalterliche Ortskern, die Altstadt mit dem Schloss, in dem Teile der Universität untergebracht sind, sind allemal sehenswert. Ich schob mich mit meinem Schirm, dafür mit der Kamera selten aus dem Rucksack, durch die Gassen von Tübingen bis zum Schloss. Normalerweise hat man von hier oben eine schöne Sicht über die Stadt, doch die tiefhängenden Wolken verhindern einen schönen Schnappschuss. So entgehe ich dem Nieselregen mit einem Besuch der Ausstellung über „Alte Kulturen“ im Schloss. Interessant wenn man die alten ägyptischen Geschichten vor dem Hintergrund der heutigen Geschehnisse im Nahen Osten betrachtet. Nach der Portion Kultur gelingen mir doch noch ein paar Bilder ohne dass die Kamera geflutet wird und ich mache mich wieder auf den Weg in die Altstadt. Da war doch so ein Brauhaus am Neckar, meldet sich mein Magen so langsam, doch direkt unterhalb der Burg entdecke ich eine kleine, aber sehr gemütliche Wirtschaft, das Wirtshaus Lichtenstein. Ein ganz kleines Restaurant, mit schwäbischer Küche, die frisch zubereitet wird und ich bekomme tatsächlich nur noch einen kleinen Bistrotisch. Linsen mit Spätzle ist mein Gericht, doch es dauert. Der Mann, der bedient erklärt trotz Stress jedem Gast mehrsprachig warum das so ist, fragt woher er kommt und kümmert sich sehr liebevoll um seine Gäste. Die Linsen mit den Spätzle, geil! Nach dem essen schlendere ich noch ein wenig mit meinem Schirm durch die Altstadt, mache mich dann aber auf nach Rottenburg am Neckar. Natürlich macht der Regen heute nicht so viel Spaß, doch auch die kleine Stadt am Neckar besticht durch eine schöne Altstadt mit vielen kleinen Geschäften. Noch ein Kaffee unterm großen Schirm im Ratskeller und so langsam geht’s wieder gen FeWo, der Tag war vom Wetter schlecht, vom erlebten sehr schön. Die nächsten Tage sollen auch nicht viel besser werden und so könnte morgen, nach einem kleinen Einkauf, der Weg nach Ulm führen.
Regen an Tag 3 und nach dem Frühstück und einem kurzen Einkauf machte ich mich auf den Weg nach Ulm. Mein kleiner Souffleur im Handy zeigte mir einen tollen Weg den ich leider wegen des Regens nur bedingt genießen konnte. Komplett über Land, durch kleine Orte mit interessanten Eindrücken und tollen Landschaften der Schwäbischen Alb. Zeitintensiv, aber sehr schöne Fahrt nach Ulm, doch irgendwann kam ich der Großstadt näher und es wurde voller, ABER trockener. Als ich in Ulm am Kongresszentrum aus dem Parkhaus kam hatte es fast komplett aufgehört zu regnen. Das Stadtzentrum war schnell gefunden, große Teile des Münster wie bei vielen alten Kirchen, eingerüstet und verhüllt doch trotz allem strahlt diese Kirche eine gewisse Größe aus. Auch innen ist alles ein bisschen größer, mit verzweigten Kammern, sehr sehenswert wenn man mal in der Nähe ist. Nach der Kirche kam die Altstadt, auch diese sehr sehenswert und in einer kleinen Seitengasse fand ich auch wieder ein nettes kleines Lokal für Mittagessen. Nach dem Mahl noch durch die Gassen schlendern bevor ich mich noch, bei trockenem Wetter, aufmachte nach Blaubeuren. Ich hatte zunächst in Blaubeuren einige Unterkünfte im Blick gehabt, konnte mich aber nicht für eine entscheiden, bevor es schließlich die kleine Wohnung in Burladingen wurde, und da Blaubeuren nur ein paar Kilometer von Ulm entfernt war, schnell mal hin. Ein schöner kleiner, idyllisch gelegener und gepflegter Ort, auch hier hätte ich mich wohlgefühlt. Ich lief die sogenannte Altstadtrunde bei der man an den meisten interessanten Punkten des Ortes vorbeikommt und zum Abschluß gab es noch einen Kaffee. Das Wetter hielt immer noch und auf der Rückfahrt konnte ich bei teils sonnigem Wetter noch einmal die vielen kleinen Orte auf der Alb genießen. Das Lautertal war besonders schön und urig, doch auch die anderen kleinen Orte hatten alle irgend etwas zu bieten. So kam ich nach einem schönen Tag wieder in meiner Wohnung an, gab noch eine Pressemitteilung heraus und sah mir die Eishockey WM in St. Petersburg an.
Regen auch am vierten Tag, leider! Zunächst der übliche Ablauf, Frühstücken beim Bäcker und gemütlich Kaffee trinken. Dann machte ich mich auf den Weg nach Sigmaringen, es wurde sogar langsam richtig freundlich. So schlenderte ich mit Sonnenbrille durch die Gassen des alten Stadtkerns, schaute dem bunten Treiben auf dem Markt zu und trank einen Kaffee in der Fußgängerzone. Nachdem ich den Weg zum Schloss hinaufgestiegen war, stellte ich fest, dass man es nur mit einer Führung besichtigen konnte, danach war mir aber nicht und so stieg ich wieder hinunter. Noch schnell zur Donau hinunter wo es ein paar schöne Bilder zu machen galt und so langsam zog wieder Regen auf. Also ab ins Auto und weiter, das Ziel hieß Albstadt und irgendwo unterwegs Mittagessen. Das gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht, der Gasthof Krone am Wegesrand hatte mich schon angeguckt, doch ich musste leider feststellen, dass es auch hier nur griechische Küche gab. Nicht das ich griechische Küche nicht mag, aber die hatte ich mangels wirklicher Alternativen schon unweit meiner Wohnung gehabt und das alles gibt es bei uns natürlich auch. Also weiter nach Albstadt, doch ich wurde nirgendwo fündig. Balingen und Hechingen unterhalb der Burg Hohenzollern waren die nächsten Stationen an meinem Weg und unterhalb der mächtigen Burg versuchte ich noch einmal mein Glück, schlenderte bei leichtem Regen durch die Gassen des Ortes doch außer einem Café war nichts zu machen. Ich beschloss nach Hause zu fahren, noch ein Stück fette Torte und dann mal sehen was sonst noch so aufzutreiben war. Kurz bevor ich an meinem Urlaubsort ankam, kam ich jedoch durch Jungingen, wo am dortigen Hotel Gasthof „Zur Post“ ein Schild darauf hinwies, dass von 11:30 bis 22 Uhr geöffnet seie, die letzte Chance. Und ich wurde mehr als gut bedient und vor allem mehr als satt, in tollem süddeutschen Ambiente machte es schon Spaß. In der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag begann der Abend damit Pläne zu schmieden ob es eine Wanderung werden würde oder eine Fahrt nach Überlingen am Bodensee.
Kein Regen an Tag fünf! Schnee- und Graupelschauer am Pfingstsonntag bei 2 bis 3 Grad am Morgen. Also erst mal ganz in Ruhe frühstücken und dann zum Bodensee, vielleicht ist das Wetter dort besser. In der Tat war es dann in Überlingen besser, es war kalt, aber es war trocken und sogar einigermaßen freundlich über dem Bodensee. Ein schöner Spaziergang am Seeufer entlang entschädigt auch schon mal für einige Tage Mistwetter. Leider wurde mein Aufenthalt durch einen massiven Polizei-, Feuerwehr- und DLRG Einsatz überschattet, dessen Grund ich einen Tag später erfahren sollte. Ein 62-jähriger Mann war beim tauchen ums Leben gekommen. Nach meinem kleinen Rundgang durch Überlingen ging es weiter nach Konstanz, ein kurzer Abstecher in die Schweiz, doch so richtig gemütlich wurde es dann am Konstanzer Ufer wo eine Newcomer Band spielte, und es herrlich in der Sonne sitzend bei einem Weißbier, gemütlich wurde. Der Pfingstsonntag wurde trotz des anfänglichen Schneeschocks noch ein sehr schöner Tag. Doch für den Pfingstmontag war wieder flächendeckend Regen angesagt.
Und es kam schlimmer, Regen beim Gang zum Bäcker gegen 9 Uhr. Regen bei der Abfahrt Richtung Kirchheim, ein kurzer trockener Abschnitt in Kirchheim doch dann regnete es nur noch, den ganzen Tag. In Schwäbisch Gmünd starker Regen, auf der Fahrt nach Geislingen, heftiger Regen, auf der Rückfahrt nach Burladingen mal starker, mal heftiger Regen. Die Fahrt nach Ringingen zum Gasthof Hirsch war dann auch ein Flop, „Heute Ruhetag“ stand an der Tür, also mit Schirm zum Zollernhof und Abendessen. Für morgen ist aber etwas besseres Wetter angesagt, kann ich morgen nochmal wandern gehen?
Jaa, ich konnte wandern gehen, ich hatte mir auch eine schöne Tour rausgesucht, Traufenrunde: Wiesenrunde. Also machte ich mich nach dem Besuch meines Stammbäckers Gulde auf den Weg nach Albstadt-Pfeffingen von wo die 11 km Tour beginnen sollte. Den Bericht über die Tour findet ihr mit interessanten Infos hier. Nach der schönen Tour war es dann auch bald Zeit fürs Abendessen doch das sollte sich etwas schwieriger gestalten, der Zollernhof hatte Ruhetag, als nach Ringingen in den Hirschen, auch Ruhetag. Also nach Jungingen in die Post, puhh!!
Nach einer Woche mit nicht ganz so gutem Wetter findet ein trotz des Wetters schöner Urlaub seinen Abschluss. Ich fahre nun noch für drei Tage an die Mosel nach Zell und hoffe es genauso gut zu erwischen wie bei der Familie Steinberg in Burladingen. Die Ferienwohnung war sehr schön, Familie Steinberg sehr nett und hilfsbereit mit allem was man braucht, eine rundum gelungene Woche auf der schwäbischen Alb.
(Text und Bilder: © UVO)
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Winterurlaub, nicht wieder so weit wie Südtirol, aber doch in die Berge! Ich erinnerte mich an das Kleinwalsertal, ein kleines Tal in das man von Deutschland (Oberstdorf) hinein fährt, welches aber an der Walserschanze Österreich wird. Gedacht, getan und eine kleine Ferienwohnung gesucht und diese wiederum auch in der Pension Bergidyll in Mittelberg gefunden. So ging es also am Morgen des 20. Januar in Wattenscheid los auf die Autobahn und nach den letzten Erlebnissen wollte ich über die Sauerlandinie, Würzburg und dann über Ulm ins Allgäu fahren. Den leichten, fast immer vorhandenen Schneefall, der mich ab dem Sauerland begleitete hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber es ließ sich trotzdem gut fahren. So kam ich am frühen Nachmittag im Kleinwalsertal an und hatte meine Pension auch recht zügig gefunden. Die kleine Wohnung war schnell bezogen und ein erster Erkundungsgang fand seinen Abschuss in einem leckeren Abendessen in einem nahen gelegenen Gasthof.
Kalt war es in der Nacht im Kleinwalsertal, als ich am anderen morgen gegen 10 Uhr in mein Auto stieg zeigte das Thermometer minus 6,5 Grad, die angezogene Handbremse war angefroren und ließ sich erst wieder mit einigen Manövern lösen und die Frostschutzwarnung vom Kühlsystem war auch nicht zu ignorieren. Der Alarm des Kühlsystems stellte sich als Fehlalarm heraus und sollte mich nun aber jeden morgen fröhlich an piepsen. Der erste Tag an einem fremden Ort dient meist der Orientierung, und da ich schon mal in Oberstdorf gewesen bin machte ich mich auf den Weg zurück nach Deutschland, denn mein Auto verlangte nach Diesel und auch ich wollte noch das ein oder andere einkaufen. Nachdem das erledigt war und ein Haferl Kaffee noch seine Zeit gefunden hatte machte ich mich auf den Weg direkt in den Ort Oberstdorf, ein schöner langer Spaziergang bis zur Nebelhornbahn fand seine Unterbrechung in der Trettach Stuben mit einer zünftigen Erbsensuppe. So langsam machte ich mich auf den Weg zurück ins Kleinwalsertal und weil das Wetter so schön war gab es noch einen Kaffee in der Sonne in Mittelberg. Einkäufe verstaut und ein weiterer kleiner Rundgang durch meinen Ortsteil endete dann mit einem Weizenbier in der restlichen Nachmittagssonne.
Weiterlesen: Kleinwalsertal (Mittelberg) 20. Bis 28. Januar 2015