Meine erste Live Begegnung mit klassischer Musik begann mit Bandnudeln! Als ich vor einiger Zeit in meiner Osteria bei uns im Dorf gegessen hatte, kam Mario, der Wirt zu mir und fragte mich ob ich Klassik möge. Ich hatte in letzter Zeit mal hin und wieder ein paar Stücke gehört, aber man kann nicht sagen, ich wäre ein Liebhaber klassischer Musik, so war ich zunächst skeptisch und fragte was denn genau dahinter stecke. Direkt hinter der kleinen Osteria gibt es die „Alte Kirche“ in Wattenscheid, eine kleine Backsteinkirche aus dem 17. Jahrhundert, die zuletzt auch wieder aufwendig renoviert worden war. Hier sollte am Abend des 31. Oktober das „Concerto Classico“ stattfinden. Mitwirkende ein italienischer Tenor, eine Sopranistin aus Japan und eine junge Frau aus Südkorea am Klavier. Ins Leben gerufen wurde das Ganze tatsächlich von Mario, dem Wirt der Osteria „La Piazza“ in Wattenscheid, und ich entschloss mich spontan meine erste Live Begegnung mit klassischer Musik in die Hand zu nehmen. Und ich muss nun, ein paar Tage nach dem Konzert immer noch sagen, ein toller, stilvoller Abend in einem Klasse Ambiente mit Künstlern die ihre Musik und ihr Publikum verstehen und mir einen zauberhaften Abend beschert haben, Danke
Als ich ein wenig zweigespalten gegen 19:40 Uhr an der alten Kirche ankam war ich schon der letzte von schätzungsweise 150 Leuten in der Kirche und wurde bereits am Eingang empfangen. Schnell war noch ein Platz gefunden und pünktlich trat unser Tenor Sebastiano Lo Medico vor sein Publikum um den Abend zu eröffnen. Sebastiano Lo Medico wurde in Messina geboren, studierte in Sizilien Akkordeon und Gesang bevor er 2006 nach Deutschland kam. Seine Partnerin, die Sopranistin Makiko Tanaka ist gebürtig aus Yokohama, begann mit der Musik in Tokyo bevor sie an die Musikhochschule Münster ging. Die Dritte im Bunde war die Südkoreanerin Juhee Lee, die ihren ersten Klavierunterricht mit vier Jahren bekam. Wie ihre beiden Mitstreiter studiert sie an der Musikhochschule in Münster. Stücke von Brahms, Grieg, Tschaikowski und Richard Strauss machten den Anfang. Auszüge aus „La Boheme“, „Rigoletto“ und „La Traviata“ gaben die Künstler in beeindruckender Manier zum Besten. Ein Highlight des Abends war aber für mich das Ave Maria von Franz Schubert, gesungen von Makiko Tanaka. Doch auch eher heitere Stücke wie das Funiculí Funiculá von Luigi Denza rundeten den ersten Teil des Abends ab bevor es in die Pause ging
Nach einer gut zwanzig minütigen Pause ging es in den zweiten Teil des Abends, Lieder aus der Zauberflöte, das Wolgalied aus dem Zarewitsch aber vor allem auch sehr bekannt, „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem Land des Lächelns bescherten mir viel Freude. Natürlich gab es die üblichen „Dankesreden“ doch die Künstler gaben auch zum Ende der wirklich gelungenen Veranstaltung noch einmal alles und verzückten ihr Publik. Eine tolle Sache für die Initiatoren, ein schöner Abend für die Künstler, aber vor allem ein toller Abend für mich und die anderen Besucher.
(Text: © UVO)